SUV : BMW X4

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SUV : BMW X4

An dieser Stelle geht es um den neuen BMW X4, der als Test für 30i zu uns kam. Die um 81 Millimeter auf 4,75 Meter reduzierte Fläche, ein wenig breiter und mit einem um 54 Millimeter verlängerten Radstand, macht den neuen X4 zu einer recht dynamischen Figur. Im Sport würde man wahrscheinlich sagen, dass er absolut gut trainiert ist. Dazu trägt natürlich auch die markante Front mit Doppelniere und "Sechsaugengesicht" bei, oder die sehr schmalen LED-Rücklichter weit unten mit zweibeinigen Endrohren.

Riesige Lufteinlässe in der Frontstoßstange, markante Radhausspritzer und massive Seitenschweller sind neben den blauen Bremssätteln der Sportstopper das Testosteron des X4. Gepumpt wird aber unter der Haube gar nicht der Bruchteil des Sechszylinders, sondern ein bescheidener 2,0-Liter-Vierzylinder. Nein, nicht der Anfänger mit 184 PS, sondern der zweitgrößte Benziner mit 252 PS. Reicht das nicht für den 1,8-Tonnen-FC Bayern? Oh ja, das ist in Ordnung. Eine Etage darunter kann man dies getrost bezweifeln, 30i nicht. Da das maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern bereits ab 1450 Kurbelwellenumdrehungen anliegt, schiebt der X4 sauber. Die Kraft wird wie bei allen anderen Motoren auf die 8-Gang-Steptronik verteilt, ohne merklich zu ziehen oder zu ruckeln, und der kleine Bulle läuft in 6,3 Sekunden von Null auf 100. Vorausgesetzt, der Fahrmodusschalter ist auf Sport und nicht auf Komfort oder Eco Pro.

Tatsächlich beschleunigt der 30i dann auf 240 km / h, was einschränkend zu beachten ist, dass er ab 225 km nicht mehr ganz so kraftvoll ist. Hier fehlt etwas dann die Luft. Und weil wir nur nörgeln, darf nicht unerwähnt bleiben, dass an manchen Stellen im Stadtverkehr die spontane Reaktion fehlt. Wenn es so unachtsam passiert und der Vierzeiger in der Flaute ist, dann braucht er eine Sekunde länger, bis der spontane Tritt auf das Gaspedal in Vortrieb gesetzt wird. Zumal die 252 Pferde erst dann vom Fahrerlager gejagt werden, wenn der Tachometer den 5200 passiert. Wer hier rasend schnell anfangen will, sollte die Paddel am Lenkrad probieren. In Summe ist der X4 30i aber ein wunderbarer Marschierer, mit einem gemessenen Durchschnittsverbrauch von 10,3 Litern kein Kostverächter, sondern auch kein Säufer. Denn schnelle Autobahnpassagen von 180 bis 200 km / h gehörten ebenso zum Testprogramm wie die täglichen Fahrten zum Arbeitsplatz durch die Stadt.

Genau auf diesen Fahrten war auch festzustellen, dass seine nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 auf beiden Achsen den X4 in Kombination mit dem Allradantrieb, dem serienmäßigen M-Sportfahrwerk und der BMW-typischen Schmalsportlenkung zu einer erstaunlich wendigen Kurvenfahrt macht mit wunderbarer Spurtreue. Auch Dauerregen und eine Fahrbahn, die eher zum Bootfahren als zum schnellen Asphaltfahren einlädt, konnten die Bayern nicht aus dem Zug werfen. Aber auch hier gibt es eine Einschränkung: BMW hat dem X4 natürlich alles an Augeris zur Hand gegeben, was möglich ist. Dazu gehört auch ein adaptiver Lenkassistent und ein ähnlicher Spurhalter. Das Problem ist, dass Sie diese wirklich gut funktionierenden Helfer im Angriff komplett deaktivieren sollten. Zumindest ab 200 km bekommt der Fahrer in der Nähe von Fahrspurmarkierungen nämlich ein komisches Gefühl, weil die Lenkung mit minimalen Bewegungen zu zucken beginnt, um das Auto immer wieder in die berechnete ideale Fahrspur zu bringen. Dies ist sicherlich gut gemeint, verbreitet aber in Verbindung mit der bereits erwähnten engen Lenkung kein gutes Gefühl.

Ein gutes Gefühl haben dagegen die Passagiere in den engen Lederpolstern, die sich nicht nur in horizontaler und vertikaler Richtung elektrisch verstellen lassen. Die Anpassung der Seitenwangen an den schmalen oder breiten Rücken kann auch per Knopfdruck unterstützt werden. Sie müssen nicht im Alltag mithelfen. BMW hat in den Türinnenverkleidungen große Fächer vorgesehen, in die jetzt sogar 1,5-Liter-PET-Flaschen passen. Ein induktiver Laderaum bietet Platz für das Smartphone und versorgt zudem den Fahrzeugschlüssel mit einer Sendefunktion und das Display mit Strom. Passagiere auf dem Rücksitz müssen sich nicht über Platzmangel beschweren, auch die Kopffreiheit sollte für große Personen in Ordnung sein. Der Kofferraum fasst 525 Liter, muss aber wegen einer höheren Ladekante für den Bau ausgerüstet werden. Die Rückenlehne der zweiten Reihe kann natürlich aus dem Gepäckraum entriegelt werden, der Zug kann jedoch den hochwertigen Eindruck verpassen, der sonst vom X4 auf alle Poren ausstrahlt. Besonders im Innenraum und mit Blick auf das Armaturenbrett (die Druckpunkte und Gitter der Drücker und Knöpfe machen einen hervorragenden Eindruck) scheinen die Bewegungen zum Umklappen der Rückenlehne irgendwie falsch zu sein. Hinzu kommt das neue Innendesign, das auch die Lüftungsschlitze verändert hat, die Sie gerne berühren und einstellen, denn auch hier ist die Stärke der beweglichen Elemente sehr gut gelungen.

Sehr gut gelungen sind die einzelnen Funktionen der bereits erwähnten Assistenten. Abstandswarnung, Verkehrszeichenerkennung mit vorausschauendem Display im brillanten Head-Up-Display oder nur der Spurhaltungs- und Lenkassistent (mit der oben genannten Einschränkung) erledigen ihre Arbeit absolut präzise. Nur der Parkassistent ist gewöhnungsbedürftig. Während andere Hersteller das Einparken ohne großen Eingriff des Fahrers erlauben, möchte BMW, dass der Finger den Parkknopf in der Mittelkonsole ganz festhält. Das ist nicht schlecht, denn am Ende stimmt der X4 in der Lücke, aber ohne diesen Fingerdruck wäre das Parkvergnügen noch ansprechender. Viel Geld für viel Auto Was BMW in puncto Konnektivität bietet, ist auf jeden Fall attraktiv. Zugegeben: So virtuos wie im neuen X5 ist das noch nicht. Die Idee, mehrere Themenbereiche wie Navi, Telefon und Unterhaltungsmedium als steuerbare Kachel auf dem sogenannten iDrive-Display darzustellen und per Touch oder über den Plattenteller steuern zu können, ist reizvoll und sinnvoll. Mit Ausnahme des Navigationssystems kann die Steuerung auch über die Lenkradtasten und das Head-up-Display erfolgen. Und wenn Sie Ihre Finger nicht verwenden möchten, können Sie die Sprachsteuerung verwenden. Und weil wir uns nur die Features angesehen haben, sollten wir jetzt auch über den Preis sprechen. Ohne Sonderausstattung kostet der X4 xDrive 30i schlanke 55.300 Euro.

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